Outdoor-Projekt für Heilpädagoginnen und Heilpädagogen

Das erlebnispädagogische Projekt ist Bestandteil des Curriculums an der Fachakademie für Heilpädagogik in Regensburg.

Zuerst bauen sie ein Floß und dann lernen sie auf dem Regen zwischen Ramspau und Nittenau gefährliche Stellen zu umfahren und wie es im Team gelingt, zwei Tage ohne großen Komfort in der Natur direkt am Flussufer zurecht zu kommen. Wie kreativ und erfinderisch sind die Absolventen der Fachakademie für Heilpädagogik in Regensburg? Wie schaffen sie auf sich selbst gestellt ihren Auftrag „Floßbau“? Teamgeist, Einsatzbereitschaft und Organisationstalent sind gefragt. Erlebnispädagoge Peter Alberter vom KAP Institut fordert die jungen Leute heraus.

„Das hier ist nicht Club Robinson“, entgegnet Peter Alberter, als er ungläubigen Blicken begegnet. „Schlafen auf dem selbst gebauten Floß oder im Zelt?“, „Wer hat etwas zu Essen dabei?“, „Wie organisieren Sie die beiden Tage?“, „Wer kocht?“ – spätestens nach diesen Fragen ist klar: Für ihre Verpflegung muss die Gruppe selbst sorgen und ob das Abenteuer Floßbau am Fluss gelingt, hängt allein von den jungen Leuten ab.

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Mit Blick auf deren späteren Berufsalltag macht Peter Alberter den jungen Fachkräften deutlich: Aufträge und Vereinbarungen müssen konkretisiert, am besten schriftlich fixiert werden. Die einen übernehmen Verantwortung, die anderen vertrauen darauf, dass sie sich auf gemachte Zusagen verlassen können. Die Gruppe erfährt auf diese Weise wie Gemeinschaft entsteht und tragfähig bleibt, auch wenn es schwierige Situationen zu meistern gibt.

Das Projekt „Floßbau“ ist für die Absolventen der Fachschule für Heilpädagogik in Regensburg Bestandteil ihrer Ausbildung. Peter Alberter vermittelt darin methodische Prinzipien der Erlebnispädagogik und ein aktives wie passives Sicherheitskonzept. Gemeinsam entwickelt die Gruppe pädagogische Ziele und prüft wie wirksam diese sind. Floßbau und Floßwanderung sind einfach umzusetzen, so kann das Projekt insbesondere auch mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden – ein wertvoller Input für den späteren Berufsalltag der jungen Heilpädagogen/innen. Ein Floß zu steuern, Wehre zu umfahren – das macht Spass! Die jungen Leute lernen, wie sie erlebnispädagogische Projekte mit Kindern und Jugendlichen planen und umsetzen können, wie sie Probleme lösen und welche Initiativ- und Abenteuerspie rund um das Thema Wasser positiv auf die Gruppendynamik wirken.

Max Geisel, 24 Jahre, ist einer der Teilnehmer, der von dem Angebot für seinen späteren Berufsalltag profitiert. „Ich habe viele gute Anregungen von Peter erhalten. Besonders beeindruckt hat mich wie er das Floß konstruiert hat. Wir haben es so gebaut, dass auch Rollifahrer mitfahren können. Ich würde mir wünschen, dass die Erlebnispädagogik noch mehr im Körperbehindertenbereich eingesetzt wird. Peter hat uns gezeigt, dass das geht. Das ist ein toller Aspekt.“

Die Leiterin der Fachakademie Petra Werner baut auf die Kooperation mit Peter Alberter und dem KAP-Institut:  „In der Erlebnispädagogik finden sich alle zentralen Prinzipien der Heilpädagogik wieder. Hier lernen die Studierenden nicht nur, sie erfahren die Bedeutung von tragfähigen Beziehungen, positiver Abhängigkeit, Orientierung an den Stärken und der Haltung der Inklusion.“