687 Fachkräfte haben im vergangenen Jahr ihre Stelle bei der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) angetreten. Die Zahl der Neueinstellungen übersteigt die der Vorjahre deutlich. Prälat Dr. Josef Schweiger, 1. Vorsitzender der KJF, und KJF-Direktor Michael Eibl hießen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich willkommen. „Für die KJF sind Sie VIPs“, begrüßte sie Prälat Dr. Josef Schweiger.
Physiotherapeutin Evi Federl arbeitet in der Bischof-Wittmann-Schule der KJF. Jeder kleine Erfolg ihrer Arbeit erfüllt sie mit Freude. „Die gute Zusammenarbeit unter uns Therapeuten, mit dem Kinderzentrum St. Martin und der Orthopädietechnik hat diesem Kind sehr weitergeholfen. Anfangs konnte der Junge nur liegen. Mittlerweile läuft er in seinem Rollator wie ein Wiesel. Ist das nicht eine herrliche Entwicklung?“
Jeder Mensch ist von ganz besonderer Bedeutung
Das stellte Prälat Dr. Josef Schweiger, 1. Vorsitzender der KJF, in zwei Veranstaltungen für insgesamt 230 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heraus. „Deshalb müssen wir uns für jeden Menschen einsetzen. Bei der aktuellen politischen Situation geht es um unsere Haltung und um unsere Werte als Christen“, so Schweiger weiter. Kraft könne man aus der Zuversicht schöpfen, dass man nie tiefer falle als in Gottes Hand, zitierte Schweiger aus dem Leitbild der KJF.
Professionell handeln heißt achtsam sein
Prälat Dr. Schweiger gab dies den vornehmlich jungen Fachkräften mit auf den Weg. Als Vorbilder gestalteten sie nicht nur die Dienstgemeinschaft und den Arbeitsalltag mit, sondern gäben vor allem Orientierung und Halt. „Schön, dass Sie sich für die KJF entschieden haben. Wir brauchen junge Leute wie Sie, die sich mit Leidenschaft für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung einsetzen.“ Achtsamkeit und Wertschätzung das trage Beziehungen, machte KJF-Direktor Eibl weiter deutlich. „So gelingt Ihre Arbeit in der Jugendfürsorge, so gelingen die Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen.“
Die KJF als größter Anbieter von Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, der beruflichen Rehabilitation und der Behindertenhilfe im ostbayerischen Raum stellt sich immer wieder Herausforderungen, wie etwa dem Ausbau der Schulbegleitungen, einer neuen und sehr erfolgreiche Maßnahme. Sie will bestmögliche Hilfen bereitstellen und auch weiterhin die Qualität ihrer Leistungen gewährleisten. Politische Positionierungen gehören ebenso zum Alltagsgeschäft wie die Arbeit an neuen Fachkonzepten.
„Sie müssen lernen zu glauben, das Beste im Leben kommt noch.“
Das gilt für die vielen Kinder und Jugendlichen, die in den Einrichtungen der KJF begleitet und gefördert werden. Eine schöne, eine große Aufgabe, die Prälat Dr. Josef Schweiger den jungen Leuten da vor Augen führt. Gewiss eine Aufgabe, die fordert. Die KJF biete jungen Menschen einen Schutz- und Schonraum. Daraus könnten sie Kraft schöpfen und zur Selbstermächtigung finden. „Leidenschaft ist die beste Grundlage für diese, für Ihre Arbeit“, gab er den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit auf den Weg, aber auch, dass ihre Arbeit sie manchmal an ihre Grenzen führen könne. Schweiger machte deutlich, dass ein Berufsleben immer wieder neue Inputs brauche. Hierfür, so KJF-Direktor Michael Eibl, gäbe es moderne pastorale Angebote und ein breit gefächertes Fort- und Weiterbildungsprogramm. „Es ist wichtig für Sie, dass Sie bei besonderen Belastungen Kraft schöpfen können“, sagte Eibl, „deshalb legen wir großen Wert auf diese Angebote für Sie.“ Es sei eine Stärke der KJF auf viele langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen zu können, führte Eibl weiter aus. 250 Fachkräfte seien bereits über 25 Jahre bei der KJF beschäftigt, etwa die Hälfte aller Beschäftigten bereits über 10 Jahre.
Quiz für neue Kolleginnen und Kollegen
Jedes Jahr im Herbst organisiert die Personalentwicklerin und Referentin für Fortbildungen in der KJF, Dagmar Dengel, die zwei Veranstaltungen zur Mitarbeitereinführung. Das Feed-back war auch in diesem Jahr wieder überwältigend. Die Teilnehmenden wissen es sehr zu schätzen, dass man ihnen einen Tag der Wertschätzung schenkt. Zudem konnten sie bei einem Quiz ihr Wissen über ihren Arbeitgeber testen. Dieses Jahr haben Sebahat Tobi, Yvonne Kugler und Christiane Schuppert-Metschl Gutscheine für den Geschenkeladen der lernwerkstatt in Regensburg, im Gesamtwert von 60 Euro erhalten. Eine nette Geste zum Start in der Dienstgemeinschaft der KJF.
Weiterführende Informationen: In den rd. 70 Einrichtungen und Diensten der KJF erhalten Kinder und Jugendliche, junge Frauen und Alleinerziehende in schwierigen Lebenssituationen, Menschen mit Behinderung, mit Migrationshintergrund vielfältige Hilfeleistungen. Insgesamt erreichen diese jährlich etwa 28.000 Menschen. Die KJF beschäftigt rd. 4.000 Mitarbeiter/innen. Sie ist Alleingesellschafterin der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH und der Integrationsfirmen labora und SIGMA. Sie ist beteiligt am Netzwerk Autismus Bayern. Die Berufsgruppen der Erzieher/innen und Pflege-/Betreuungskräfte sind in der Dienstgemeinschaft der KJF am häufigsten vertreten.
Text: Christine Allgeyer
Bild: KJF, Juliane Zitzlsperger